Spitzenjahrgänge

Ausbau von Spitzenjahrgängen

Dass es neben guten Jahrgängen auch schwächere gibt, dafür bringt der Weinkenner fast immer Verständnis auf. Jedoch gibt es auch hierbei sehr, sehr positive Überraschungen. Herausragende, schwere Rotweine werden oftmals noch nach der Hauptgärung in Eichenfässern ausgebaut. In den letzten Jahren werden auch immer häufiger Weißweine in Eichenfässern "zwischengelagert". Grund hierfür ist nicht maßgeblich der Geschmack, sondern die, durch aus dem Holz aufgenommenen Gerbstoffe, erhöhte Lagerfähigkeit von teils bis zu 10 Jahren!

Der Leitsatz eines alten, langjährigen Freundes aus Tramin: "Alle Jahre wächst ein neuer Wein". Sicherlich trifft das für alle Vernatsch-Sorten zu, denn länger als 3-4 Jahre sollte man keinen Vernatsch aufbewahren. Anders ist das schon bei Südtiroler Blauburgunder, Lagrein, Cabernet Sauvignon oder Merlot; diese zeigen oft erst nach zwei Jahren, was in ihnen steckt. Auch Cuvées aus deisen Weinen zeigen erst nach längerem Kontakt mit dem Eichholz was in ihnen steckt.

Diese Weine schmecken häufig nach einer längeren Lagerzeit und im ausgewählten Freundeskreis getrunken noch besser.

Die blumige Sprache mancher Weinexperten und Sommeliers ringt einem oft ein Lächeln ab. Was sind "krautige", "strahlende", "stecken gebliebene", "käsige", "glatte", "schokoladige" Weine? - Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Ein leichter vanillelastiger Eichenton ist allerdings oft unverkennbar und eine echte Bereicherung für so machen guten Jahrgang.